Kategorie:Geschichte

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(Aga)

Die landläufige Gründungsgeschichte der Stadt Augsburg liest sich im Allgemeinen wie folgt: Augsburg wurde im Jahre 15 v. Chr. durch den römischen Kaiser Augustus als "Augusta Vindelicorum " am Zusammenfluß von Lech und Wertach gegründet, so dass die Renaissancemetropole am Lech 1985 das 2000-jährige Stadtjubiläum feiern konnte. Leider beinhaltet dieser gut und einfach klingende Einführungssatz aber bereits drei Fehler, die wir gleich eingangs schnell korrigieren wollen, aber nicht weil es so schlimm wäre, sondern weil es sich sehr gut als einleitendes Textgerüst anbietet.

Zunächst einmal ist das Datum der Gründung laut den archäologischen Forschungen so nicht haltbar. Das römische Militärlager, dass im heutigen Oberhausen tatsächlich in der Nähe des Zusammenflusses der beiden Städte liegt und als Vorgänger des späteren Stadtausbaus im heutigen Domviertel gelten muss, wurde durch die jüngsten Ausgrabungsergebnisse der Augsburger Stadtarchäologie auf die Jahre 8-9 v.Chr. datiert, wann genau der Ort dann aber den noch einmal sehr weiten Weg über den einfachen Vicus, über die Colonia zur späteren Municipia gegangen war, um tatsächlich den offiziellen Status als römische Stadt zu erhalten, ist momentan noch recht unerforscht. Einen kleinen Einblick in dieses Thema (Stadtgründung römisch) haben wir hier auf diesen Seiten auch gewagt.

Der zweite, zugegebenerweise recht harmlose und kleine Fehler ist, dass nicht Augustus persönlich die Stadt gegründet hat, sondern diese später nach ihm benannt wurde, da ihre Entstehung und ihr Etablierung in seiner Regierungszeit fiel. Und schließlich ist auch falsch, dass der Name von Anfang an „Augusta Vindelicorum“ (zwei Artikel: der richtige Name und richtige Gründungsgeschichte mit Daten) lautete. Das wurde eigentlich erst im 16.Jahrhundert modern. Zuvor war eher die Bezeichnung „Aelia Augusta“ und ab 150 n. Chr. zunehmend die Bezeichnung „Augusta Vindelicum“ in Gebrauch.

Auch das nur eine Kleinigkeit und so weit so gut sei in aller Kürze einer Startseit der römische Aspekt unserer Heimatstadt angesprochen. Das damit dann längst nicht genug ist, muss man sicher niemandem erzählen, der schon länger hier ist und sich für sein Umfeld interessiert. Mit nur einigen wenigen Topoi sei an dieser Stelle umrissen, womit sich unsere Seiten hier beschäftigen wollen und im Laufe der Zeit hoffentlich immer reichhaltiger füllen werden.

Da ist die Stadt der Renaissance, ganz im Erbe der römischen Municipia, mit der heutigen Maximilianstraße, der Prachtstraße der Renaissance, die noch immer der Verlauf der alten Via Claudia widerspiegelt, die einstmals von Verona her über die Alpen nach Augsburg führte. Da ist die Stadt der Fugger und Welser, des Augsburger Religionsfriedens, die Stadt des Handels und des Tuches, Baustein der späteren Industrialisierung und einer starken Textilindustrie. Und die heutige Stadt, die leider viel zu oft im Schatten Münchens untergeht. Was ihr Erbe betrifft, müsste sie das nicht. Sie hat ungezählte Facetten, bau- wie kunstgeschichtlich (Architektur, Museen), administrativ (Politik, Ämter, Einrichtungen) wie anarchistisch (da gibt es ne eigene Seite), technologisch wie kulturell.

Angesichts einer so langen Geschichte der Stadt verwundert es nicht, dass sich im Lauf der Jahrhunderte viele Handlungs- und Begegnungszentren, viele Glaubensvorstellungen, Überzeugungen und kulturelle Hotspots verschiedenster Art mit- und nebeneinander herausgebildet haben. Auch der Blick auf die hiesigen Sitten, Gebräuche und Traditionen darf nicht fehlen, ebenso wie ein Hinweis auf unsere Erzählkultur, denn Augsburgs Geschichte steckt voller Sagen und Legenden. Viele interessante Geschichten ranken sich um die historischen Figuren, Denkmäler und alten Gemäuer. Teils unheimlich und gruslige, aber so manches Mal auch lustig und überraschend. Und noch etwas: Geschichte ist komplex und Augsburg wie alles um es herum kompliziert in seinen Nuancen seiner Geschichte und Kultur. Fehler sind von daher nicht nur verständlich, sondern auch ganz normal. Dieses Wiki wird ebensolche machen und bestimmt nicht zu knapp. Deswegen ist jede Art konstruktiver Kritik und jeder Ergänzungsvorschlag willkommen. Schreiben Sie mit an unseren Seiten.

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